27.März 1930 Großfeuer in Oberwirbach-- zwei Anwesen eingeäschert
01.30 Uhr wurde die Braunsdorfer Feuerwehr durch die Feueralarmpfeife geweckt. Eine Wolke über dem Wetzstein leuchtete in der dunklen Nacht rötlich glühend. Schon eilte geschwind ein Licht auf der Strasse zum Wetzstein: die Braunsdorfer Feuerwehrspritze, von Männern gezogen im Sturmlauf. In Oberwirbach angekommen, bot sich ein grauenhafter Anblick. Die Motorspritze aus Rudolstadt und die Feurspritzen aus Oberwirbach ,Unterwirbach und Braunsdorf waren nebst vielen Schaulustigen zum Zusehen verdammt. Auf Grund der Bauarbeiten an einer Wasserleitung war der große Wasserspeicher abgelassen und die Brunnen in wenigen Minuten leergepumpt, in letzter Not wurden die Jauchgruben angezapft, aber außer einem bestialischen Gestank brachten sie auch keine Rettung für die Anwesen. Am folgenden Tag standen nur noch die Grundmauern von den Häusern und Scheunen der Familien Hüfner und Sorge sowie eine halb angebrannte Scheune von Hugo Hölzer.
12. April 1945 Die Amis kommen
Am 12.April 1945 kam um 09.00 Uhr im Radio die Meldung " Die Amerikaner haben Schwarzburg besetzt ".Gegen 12.00 Uhr kamen die ersten Panzer von Burkersdorf über das "Seelig" und die "Ebene" in Richtung Windmühle gefahren. Von dort zogen sie weiter über Birkenheide nach Saalfeld.Bei diesem Zusammentreffen wurden zwei Wehrmachtssoldaten in der Kirschallee und im Pfarrwald erschossen. Der Eine liegt noch heute auf unserem Friedhof.
Die Panzerspuren auf dem Acker waren noch sichtbar als im Juni die Russen mit Pferdewagen im Dorf eintrafen und die Amerikaner ablösten.
April 1978 Tollwut auf unserer Höhe
In Burkersdorf wurde Regina S. und ihre beiden Kinder von der eigenen Katze gebissen. Sie mussten ins Krankenhaus. Einige Tage später kam Klaus L. betrunken von der Arbeit. In der Werre stand ihm regungslos ein Reh im Weg. Er erwürgte es und nahm es mit heim. Das abgezogene Fell warf er zu Hause auf den Kompost, was die Katzen anlockte. Kurze Zeit später stellte sich heraus- das Reh hatte Tollwut. Durch den Verzehr vom Reh musste Klaus L. mit seiner Mutter ins Krankenhaus, sie konnten es jedoch ohne Befund wieder verlassen. Indes waren einige Katzen angesteckt worden. Dirk P. aus Dittrichshütte wurde von der eigenen Katze gekratzt, sie hatte Tollwut und er musste in die Klinik. Nun wurde vom Tierarzt die Tötung aller Katzen vorgenommen, durch Einschläferung. Das Erschießen durch die Jäger war verboten, weil dabei das Blut spritzte.
30.Mai 1533 1. Visitation in der Parochie Braunsdorf
Am 08.August 1531 starb Graf Günther XXXIX zu Schwarzburg-Arnstadt, er war ein strenger Anhänger der katholischen Lehre. Sein Sohn, Graf Heinrich XXXII hingegen war ein glühender Verfechter der neuen evangelischen Reformation. Dies führte soweit, dass Vater und Sohn die letzten Jahre kein Wort mehr miteinander sprachen. Mit dem Tod Günthers, trat Heinrich im Alter von 32 Jahren die Regierungsgeschäfte an. Noch im selben Jahr begann er die Reformation in seiner Grafschaft durchzusetzen. So kamen am 30.Mai 1533 die Generalvisitatoren auch nach Braunsdorf um den Pfarrer zu verhören. Er sollte die neuen protestantischen Vorgaben einhalten, erhielt Wald, Acker und Wiesengrundstücke und 18 Immerkühe um seinen Lebensunterhalt abzusichern. Er resignierte ein paar Jahre später über seine Lehrhaltung und verließ Braunsdorf freiwillig. Seit diesem Datum ist Braunsdorf evangelisch. Noch ein Zitat zur Situation der Pfarreien in der Grafschaft: "Wirklich reiche Kirchen gab es in der ganzen Herrschaft nicht, wohl aber war die Zahl derer,welche gar nichts besaßen,recht groß"
04.Juli 1802 Kirchenbrand
Zitat Pfarrer Leo:" Der 04.Juli 1802, am 3. Sonntag nach Trinit., Mittags zwischen 11 und 12 Uhr war die Todesstunde unserer sämtlichen Pfarr-und Schulgebäude .Die Witwe Heunemann- damals das jetzt Voigt`sche Häuschen zwischen Kirche und Schule bewohnend - hatte durch Ausschüttung der Asche an einem feuerempfänglichen Ort, ihr Haus wahrscheinlich angezündet, und die Glut brach eben aus, da ich das Eintrittsgebet zu meiner Frühpredigt hielt. Wir eilten alle sämtlich aus der Kirche, allein ein eben sehr heftiger Sturm und Mangel an Wasser machte, dass in einer kleinen Stunde Kirche nebst Orgel und Glocken, auch Uhr ,Pfarrwohnung mit allen Nebengebäuden und Scheunen, Schule mit Stall und Scheune und 7 Häuser und Scheunen ingleichen einem großen Kellerhaus - jedenfalls alle Gebäude des oberen Dorfes - ein Raub der Flammen war. Es war alles so durchgebrannt, dass wenig Aufräumens nötig. Die Menge , die eben in der Kirche vorhanden, war unser Glück, denn durch sie ward so viel gerettet, als in der Kürze der Zeit möglich gewesen." Die Fertigstellung der neu erbauten Kirche fand erst am 03.August 1845 mit einer Kirchweih statt.
12.Juli 1848
Zu Ehren des Reichsverwesers Erzherzog Johann von Österreich wurde vor der Kirche in Braunsdorf eine Eiche feierlich gepflanzt. Die Zeremonie begleitete der 1846 von dem damaligen Lehrer Ottomar Breternitz gegründete Dittersdorfer Gesangsverein mit dem Arndt`schen Lied "Was ist des Deutschen Vaterland". Die Eiche steht noch heute in voller Pracht.
31.August 1921
Dittrichshütte bekommt den ersten elektrischen Strom von der Firma Franz Itting aus Probstzella. Es ist Licht und Drehstrom mit 220V verfügbar. Der Grundpreis für den Zähler beträgt ca. 3,- Mark monatlich und der Preis für die KW/Std. liegt bei 0,50 Mark für Licht- und 0,30 Mark für Kraftstrom
02.September 1972
Einweihung der Oberschule "Erwin Panndorf"
Der Fanfarenzug spielte. Die Ansprache wurde im Hof gehalten. Manuela Möller (Kranich) überreichte einen goldenen Schlüssel auf einem Samtkissen, den ihr Vater Heinz Möller angefertigt hatte.
27.September 1950 Die Wismut in Dittrichshütte
Beginn der Abteufung von Uranerz im Schacht Nr.345 durch die SDAG Wismut in 184m Tiefe , es folgten im Juni 1951 die Schächte 350 und 351 mit jeweils 248 und 208 m Tiefe, im August Nr.353 im Schaßbachtal mit 169m und als letzter am 12.Februar 1952 Nr.357 mit 110m Tiefe.
Oktober 1972 Umstellung der Kühe aus privaten Ställen in die LPG ( Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft)
Die LPG hatte einen großen modernen Rinderstall für Jungkühe gebaut. In der letzten Oktoberwoche wurden die Rinder bei den Bauern abgeholt. Die Jungen Kühe kamen in den neuen Stall, die Älteren nach Braunsdorf zu Meinardts in den Stall zur Überbrückung bis zur Schlachtung. Es waren sehr aufregende Tage, jeder hing an seinem Vieh. Ein Schätzwert wurde festgesetzt und die Bauern bekamen es verrechnet. An Grünfläche bekam jede Wirtschaft 12 ar als Eigentum zugewiesen, meistens reichten die Gärten hinter dem Haus schon für diese Fläche aus.
19.November 1370 erster schriftlicher Hinweis auf die Existenz Dittrichshüttes in einer Urkunde als "Dytherichhuttin"
31.Dezember 1913
Die Dittrichshütter Schenke brennt ab. Nachdem der Tanzsaal ursprünglich im 1.Stock war, wurde er im Neubau ebenerdig angelegt.